Apfelbaum (Malus domestica)
Gen 2,17: ...doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen; denn sobald du davon isst, wirst du sterben.
Biblischer Zusammenhang
Gott hatte die soeben die Welt und den Menschen erschaffen und den Menschen in den Garten Eden gesetzt, damit er ihn bebaue und hüte. Gott warnte den Mensch davor, die Früchte vom «Baum der Erkenntnis» zu essen, denn sonst müsse er sterben. Sonst durfte der Mensch alles essen. Aber leider liess sich der Mensch dazu verführen, doch die verbotene Frucht zu essen. Die verbotene Frucht war schon immer verlockend! Mit der Erkenntnis von Gut und Böse ist es möglich, schuldig zu werden. Nun hat man die freie Wahl. Damit ist auch das Leiden in die Welt gekommen. Erklärung: Sehr oft wird der Baum der Erkenntnis als Apfelbaum dargestellt. Die grossen Früchte lassen sich auch gut darstellen! Sein lateinischer Name «Malus» bedeutet auch «schlecht». In der Bibel wird aber die Art des Baumes nicht erwähnt. In biblischer Zeit gab es im nahen Osten keine Apfelbäume. Man kann also ausschliessen, dass wirklich der Apfelbaum gemeint war. Im Mittelalter aber war in Mitteleuropa der Apfelbaum weit verbreitet und jedes Kind kannte diesen Baum. In vielen Gegenden war der Apfel sogar ein Haupternährungsmittel. Dieses wurde erst in neuerer Zeit durch die Kartoffel (deshalb «Erdapfel») aus Amerika abgelöst. So war es leichter, sich vorzustellen, dass dies der Baum der Erkenntnis gewesen sei. Im nahen Osten wäre es naheliegender gewesen, die dort besser bekannte und verbreitete Aprikose zu nehmen, aber hierzulande war diese Frucht noch unbekannt. Welcher Baum in der Bibel wirklich gemeint war, lässt sich nicht feststellen. Für den Schreiber der Genesis war es auch irrelevant. Dieser Baum braucht keine Entsprechung ausserhalb des Gartens Eden zu haben.
Botanik
Der Apfelbaum stammt wahrscheinlich aus dem Kaukasus. Dort wurden schon vor 6000 Jahren apfelähnliche Früchte gehandelt. Der Name der Kasachischen Hauptstadt (Alma ata) heisst übersetzt «Grossvater der Äpfel». Vor 3800 Jahren hat man herausgefunden, dass die Eigenschaften von aus Samen gezogenen Bäumen anders sind als die der Elternpflanzen. Deshalb hat man das Pfropfen der Sorten angefangen: Zweige einer Pflanze, die gut schmeckende Früchte produziert, werden auf einen andern Apfelbaum (Unterlage) gepfropft. Der Apfelbaum gehört zur Familie der Rosengewächse. Früchte entwickeln sich nur, wenn die Blüten befruchtet werden. Eine gute Ernte entsteht bereits, wenn 5% der Blüten befruchtet werden. Die Pflanze ist «selbststeril»: Die Befruchtung funktioniert nicht, wenn sie durch Blüten desselben Baumes geschehen. Oft muss die Bestäubung sogar durch eine andere Sorte geschehen. Deshalb stehen im Bibelgarten auch 2 Bäume. Die Pollen können nur durch Insekten (oft Bienen) von einem Baum zum andern transportiert werden. Die ursprüngliche Wuchshöhe der Apfelbäume betrug 8-15m. Doch wurden in neuerer Zeit kleiner bleibende Sorten gezüchtet (Spalierbäume und Spindeln). Wegen der beengten Platzverhältnisse stehen im Bibelgarten 2 Spindeln.
Text: Gilbert Delley
Bibelpflanzen
Feige (Ficus carica)
Lernt etwas aus dem Vergleich mit dem Feigenbaum! Sobald seine Zweige Blätter treiben, wisst ihr, der Sommer ist nahe. Genauso sollt ihr erkennen, wenn das Ende nahe ist. Mt 24,32
Biblischer Zusammenhang
Vor seinem Tod mahnt Jesus seine Jünger zur Wachsamkeit. Er gebraucht dazu mehrere Vergleiche, darunter denjenigen mit dem Feigenbaum. Im Mittelmeergebiet ist der Feigenbaum einer der wenigen Sträucher, der die Blätter im Herbst abwirft. Deshalb nimmt Jesus gerade diesen Baum als Beispiel. Die Feige ist übrigens die erste Pflanze, die in der Bibel namentlich erwähnt wird: Adam und Eva versuchen ihre Nacktheit mit einem Feigenblatt zu verdecken, nachdem sie sich ihrer bewusst geworden waren (Gen 3,7). Bis heute gilt die Redensart vom Feigenblatt für einen zu klein geratenen Deckmantel. In Lk 13,6-9 erzählt Jesus von einem Feigenbaum, der 3 Jahre keine Früchte getragen hat. Statt ihn gleich umzuhauen, gibt ihm der Gärtner noch eine letzte Chance: Er gräbt den Boden um und düngt den Baum. Erst wenn das nichts nützt, wird der Baum umgehauen. Es ist ein Bild für einen Menschen, der nichts Gutes tut. Jesus will ihm nochmals eine Chance geben, indem er ihm möglichst günstige Bedingungen verschafft. Auch in weiteren Stellen der Bibel findet man die Feige.
Botanik
Die Feige gehört zur Familie der Maulbeergewächse. Der Baum kann im Mittelmeergebiet bis 10 m hoch werden. Der Baum erträgt strenge Winter nicht und konnte bis vor einigen Jahrzehnten bei uns höchstens an sehr geschützten Standorten überleben. Seit die Winter milder geworden sind, sieht man ihn auch bei uns immer öfter. Der Feigenbaum ist im Mittelmeerraum sehr verbreitet. So konnte Jesus davon ausgehen, dass alle eine Vorstellung hatten, von was Jesus sprach, wenn er für Vergleiche den Feigenbaum heranzog. Die charakteristischen Blätter werden im Winter abgeworfen. Die Früchte werden gestaffelt über einen längeren Zeitraum reif.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Tamariske (Tamarix sp.)
Abraham aber pflanzte eine Tamariske in Beerscheba und rief dort den Herrn an. Gen 21,33
Biblischer Zusammenhang
Im nahen Osten werden Tamarisken oft an Kultorte oder Versammlungsorte gepflanzt. Sie sind die einzigen Bäume, die sehr grosse Trockenheit und salzhaltigen Boden ertragen. Deshalb wachsen an diesen Stellen sonst kaum Pflanzen. Entsprechend sind diese Tamarisken von weit her sichtbar. Abraham wollte also den Ort markieren, wo er Gott anrief. Im Hebräischen Namen für Tamariske «Eshel» steckt das Wort «El», was Gott bedeutet. Die Tamariken können also auf Gott verweisen. An anderen Stellen der Bibel wird die Tamariske als Treffpunkt (1 Sam 22,6) oder als Begräbnisort (1 Sam 31,13) erwähnt.
Botanik
Es gibt verschiedene Arten von Tamarisken. Auch in Mitteleuropa ist eine Art heimisch (Deutsche Tamariske, allerdings aus einer anderen Gattung der Familie der Tamariskengewächse). Tamarisken können im Mittelmeergebiet 10-18m hoch werden. Sie haben winzige rosa Blüten, die aber wegen ihrer grossen Zahl den ganzen Strauch rosa färben. Die Blätter sind winzig oder fehlen ganz. Dafür sind die jüngeren Äste grün.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Rizinus (Ricinus communis)
Da liess Gott, der Herr, einen Rizinusstrauch über Jona wachsen… (Jona 4,6)
Biblischer Zusammenhang
Jona war nach einigem Widerstreben nach Ninive gegangen und hatte dort den nahen Untergang angekündigt. Es erboste ihn, dass Ninive nicht untergegangen ist, denn die Leute hatten sich bekehrt und Gott liess Gnade walten. Jona fühlte sich von Gott desavouiert. Jona setzt sich in die Wüste. Weil es so heiß war, brauchte er Schatten. Gott liess eine Rizinuspflanze wachsen, um ihn zu besänftigen. Rizinuspflanzen wachsen ausserordentlich rasch (allerdings kaum innert Stunden) und können im Mittelmeergebiet bis 6 m gross werden. Jonas war sehr erfreut. Doch dann nagte ein Wurm an der Wurzel der Rizinuspflanze und er verdorrte in kürzester Zeit. Jona war sehr aufgebracht. Da sagte Gott zu ihm, es sei bedenklich, dass er über ein kleines Missgeschick so wütend sei, während er dem Untergang Ninives gnadenlos zugesehen hätte. Dabei seien doch 20 000 Menschen unendlich viel mehr wert als eine Rizinusstaude. Es ist nicht sicher, dass das Wort «Kikayon» wirklich Rizinus heisst, denn es kommt nur an dieser Stelle vor. Aber diese Pflanze passt am Besten zur Erzählung.
Botanik
Rizinus gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und ist wie die meisten von ihnen giftig. Rizinusstauden können im Mittelmeergebiet innert 3 Monaten bis 6 m hoch werden. Dort sind sie mehrjährig und erreichen nach mehreren Jahren manchmal über 10 m Höhe. Bei uns sterben sie im Winter ab, weil sie nicht frosthart sind. Entsprechend bleiben die Pflanzen bedeutend kleiner. Bei uns blühen die Rizinuspflanzen im Spätsommer oder Herbst. Im Blütenstand sind die weiblichen Blüten oben und die männlichen unten. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich stachlige Früchte. Das Rizinusöl wird aus den grossen Samen gewonnen uns ist ein starkes Abführmittel. Das Gift der Samen (Rizin) bleibt im Pressrückstand.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Melone (Cucumis melo)
Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, an die Zwiebeln und an den Knoblauch. (Num 11,5)
Biblischer Zusammenhang
Die Israeliten waren bereits längere Zeit (Jahre) auf der Wanderung durch die Wüste. Zwar litten sie keinen Hunger, weil sie täglich das Manna fanden. Doch hätten sie gern etwas Abwechslung gehabt. Nun erinnerten sie sich an die Fische und Früchte, die sie in Ägypten gegessen hatten. Besonders schmerzlich war die Erinnerung an die saftigen, durstlöschenden Früchte der Melone, denn in der Wüste litt man oft Durst. Vergessen war die Unterdrückung und das Elend, das sie in Ägypten erlebt hatten und sie zum Auszug getrieben hatte. Nur das Positive war ihnen in Erinnerung geblieben. Moses war verstimmt, dass die Leute nur murrten, statt dankbar zu sein, dass er sie aus der Knechtschaft hinaus geführt hatte. Er wollte sogar «den Bettel hinschmeissen». Daraufhin berief Gott 70 weitere Männer, die Moses in der Führung des Volkes unterstützen sollten und sorgte dafür, dass Wachteln herbei flogen und so die Leute Fleisch zu essen bekamen.
Botanik
Melonen gehören zur Familie der Kürbisgewächse. Wie beim Kürbis gibt es männliche und weibliche Blüten auf der gleichen Pflanze (Einhäusige Pflanze). Sie stammt aus West- und Zentralafrika. Schon vor 5000 Jahren wurden auch im nahen Osten Melonen angebaut. Die Wildform ist bitter, also fand bereits damals eine Züchtung statt. Durch Züchtung haben sich viele Sorten ergeben. Die tropische Herkunft der Melone zeigt sich darin, dass sie bei uns nur in warmen, trockenen Sommern zur Reife kommt.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Puffbohne / Saubohne (Vicia faba)
Als nun David nach Mahanajim gekommen war, brachten ihm Schobi, …. Matten und Decken, irdene Gefässe, Weizen, Gerste, Mehl und geröstetes Brot, Bohnen und Linsen. (2 Sam 17,27-29)
Biblischer Zusammenhang
David hatte mit seinem Gefolge in die Steppe fliehen müssen, weil 20240421_Vorstellung der Pflanzen.docxAufständischen bevor. Die Verbündeten von David brachten den entkräfteten und hungrigen Soldaten Nahrung und Schutz gegen die Kälte, um sie für die Schlacht zu stärken. Die Vorgeschichte war, dass ein anderer Sohn Davids die Schwester von Abschalom, Tamar, vergewaltigt hatte und David nichts unternommen hatte. Daraufhin übte Abschalom Selbstjustiz und ermordete den Vergewaltiger (der ja sein Halbbruder war!). Das war die Ursache des Zerwürfnisses zwischen Vater David und Sohn Abschalom. Letzterer wiegelte das Volk gegen seinen Vater auf und konnte diesen aus Jerusalem vertreiben. Davids Leute gewannen dann aber die Schlacht und töteten Abschalom gegen den ausdrücklichen Willen Davids. Noch ein weiteres Mal wird die Bohne im alten Testament erwähnt: Bei der Belagerung von Jerusalem durch Nebukadnezar wurde das Mehl von Brot damit angereichert. Dies war ein Verstoss gegen die Nahrungsvorschriften. (Ez 4,9)
Botanik
Natürlich ist mit «Bohne» nicht das bekannte Gemüse (Phaseolus vulgaris) gemeint, denn dieses stammt aus Amerika und kam erst viel später (nach 1492, der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus) in die «alte Welt». Gemeint ist die Puffbohne, die zwar zur gleichen Familie, den Schmetterlingsblütlern, gehört, aber eigentlich eine Wicke ist. Allen Schmetterlingsblütlern gemein ist, dass ihre Früchte sehr eiweissreich sind und deshalb eine hochwertige Nahrung darstellen. Deshalb auch die besondere Erwähnung: David und seine Leute sollten besonders stärkende Nahrung erhalten! Zwischen den Zeilen kann man herauslesen, dass die Puffbohnen die Schlacht zugunsten Davids entschieden haben. Der Grund für den Eiweissreichtum der Schmetterlingsblütler liegt in ihrer Symbiose mit Bakterien, die sie befähigen, Stickstoff, den wichtigsten Nährstoff, aus der Luft aufzunehmen, wozu die meisten anderen Pflanzen nicht in der Lage sind. Da Eiweiss viel Stickstoff enthält, können die Schmetterlingsblütler mehr davon in ihre Samen einbauen. Die Puffbohne entwickelt ausserdem besonders grosse Samen. Übrigens profitieren auch die Pflanzen in der Umgebung von Schmetterlingsblütlern von erhöhtem Stickstoffgehalt im Boden. Deshalb wurden Schmetterlingsblütler oft neben Getreide angebaut. Heute baut man gern Schmetterlingsblütler in die Fruchtfolge ein, damit der Boden wieder mehr Stickstoff enthält. Schmetterlingsblütler sind also eine Art Düngung! Bereits vor 9000 Jahren wurden Puffbohnen im Nahen Osten angebaut. Sie waren ein wichtiges Nahrungsmittel.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Gurke (Cucumis sativus)
Sie sind wie Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können nicht reden und man muss sie tragen, weil sie nicht gehen können. (Jer 10,5)
Biblischer Zusammenhang
Im Jahre 622 v. Chr. gelang es den Israeliten unter Führung von Joschija sich von der Abhängigkeit von den Assyrern zu befreien. Joschija reformierte den jüdischen Glauben und reinigte ihn von Einflüssen anderer Religionen. Unter seinem Nachfolger Jojakim wurden die Reformen teilweise wieder aufgehoben und heidnische Bräuche eingeführt. Jeremias prangerte dies an und wurde deshalb von Jojakim verfolgt. Im Kapitel 10, aus dem das Zitat stammt, zeigt Jeremias, dass die Götzenbilder, die seine Landsleute anbeten, keinerlei Macht und Wirkung besitzen; ganz im Gegensatz zu Gott. Sie sind nicht besser als Vogelscheuchen im Gurkenfeld und es ist lächerlich, sie anzubeten. Leider wurde Jeremias auch von seinen eigenen Landsleuten und sogar von seinen Verwandten angefeindet. Jojachim und die Israeliten wurden dann durch Nebukadnezar unterworfen und nach Babylon verschleppt (597 v. Chr.). Dies wurde als Strafe Gottes für ihre Untreue verstanden.
Botanik
Die Gurke ist eng mit der Melone verwandt und gehört auch zur Familie der Kürbisgewächse. Sie stammt aus Indien. Auf derselben Pflanze gibt es männliche und weibliche Blüten. In neuerer Zeit wurden Sorten gezüchtet, die nur weibliche Blüten haben und auch ohne Befruchtung Früchte ansetzen. Um 600 v. Chr. ist ihr Anbau im nahen Osten verbürgt, aber sie dürfte dort schon früher bekannt gewesen sein. Die Gurke ist etwas kältetoleranter als die Melone, gedeiht aber bei uns in regnerischen, kühlen Sommern schlecht.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Linse (Lens culinaris)
Darauf gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse. (1. Mose 25,34)
Biblischer Zusammenhang
Esau und Jakob waren die Zwillingssöhne Isaaks und Enkel Abrahams. Esau ist zuerst geboren worden und ist damit der Stammhalter. Das heisst, er soll den Vater beerben und Stammvater des Volkes Israels werden. Jakob soll leer ausgehen. Esau ist der «starke Mann», geht auf die Jagd und ist der Liebling seines Vaters. Jakob ist zart gebaut, hütet das Vieh betreibt Ackerbau und hilft der Mutter im Haushalt. Er ist der Liebling seiner Mutter. Nun kommt Esau müde und hungrig von der Jagd heim. Es duftet gut, denn Jakob kocht gerade ein Linsengericht. Esau würde gern davon essen. Aber Jakob verlangt dafür die Abtretung des Erstgeburtsrechts. Esau scheint recht sorglos zu sein, denn er überlässt ihm dieses. Sind ihm die Folgen nicht klar gewesen? Dachte er, der Vater würde das schon wieder zurecht biegen? Ist er so hungrig gewesen, dass ihm alles andere unwichtig erschien? Jedenfalls gilt der Handel. Jakob und seine Mutter überlisten später den Vater Isaak, sodass er irrtümlicherweise auch noch Jakob den Segen gibt. So wurde die eigentliche «Thronfolge» auf den Kopf gestellt. Es gibt das Sprichwort, jemand habe «etwas für ein Linsengericht verkauft». Das heisst, er hat etwas Wertvolles für einen viel zu niedrigen Preis verkauft.
Botanik
Die Linse gehört wie die Bohne zu den Schmetterlingsblütlern. Allen Schmetterlingsblütlern gemein ist, dass ihre Früchte sehr eiweissreich sind und deshalb eine hochwertige Nahrung darstellen. Der Grund für den Eiweissreichtum der Schmetterlingsblütler liegt in ihrer Symbiose mit Bakterien, die sie befähigen, Stickstoff, den wichtigsten Nährstoff, aus der Luft aufzunehmen, wozu die meisten anderen Pflanzen nicht in der Lage sind. Da Eiweiss viel Stickstoff enthält, können die Schmetterlingsblütler mehr davon in ihre Samen einbauen. Die Pflanze ist einjährig und wird 20-50cm gross, wobei die Stängel abliegen. Die Blüten sind klein. Sie sind selbstbestäubend. Deshalb konnten schon früh reine Sorten gezüchtet werden. Linsen gehören zu den ältesten bekannten Kulturpflanzen. Ihr Anbau ist bis vor 9000 Jahren belegt. Die Wildform kommt aus Vorderasien. Die Fruchthülse bleibt bei den Kultursorten geschlossen, sodass sie gedroschen werden muss, um an die Samen zu kommen. Das Aussortieren ist eine mühselige Arbeit. Entsprechend werden Linsen bei uns nicht mehr angebaut. Im Märchen von Aschenbrödel sortiert das arme Mädchen Linsen: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Leere Samen wurden den Tauben verfüttert (deshalb «Kröpfchen»). Typischerweise muss das arme Mädchen diese unbeliebte, mühselige Arbeit machen und nicht die besser geachteten Schwestern.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Lauch (Allium porrum)
Wir denken an…. Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, die wir in Ägypten zu essen bekamen. (4. Mose 11,5)
Biblischer Zusammenhang
Die Israeliten waren bereits längere Zeit (Jahre) auf der Wanderung durch die Wüste. Zwar litten sie keinen Hunger, weil sie täglich das Manna fanden. Doch hätten sie gern etwas Abwechslung gehabt. Nun erinnerten sie sich an die Fische und Früchte, die sie in Ägypten gegessen hatten. Vor allem vermissten sie die Vitamine von Gemüsen. Vergessen war die Unterdrückung und das Elend, das sie in Ägypten erlebt hatten und sie zum Auszug getrieben hatte. Nur das Positive war ihnen in Erinnerung geblieben. Moses war verstimmt, dass die Leute nur murrten, statt dankbar zu sein, dass er sie aus der Knechtschaft hinaus geführt hatte. Er wollte sogar «den Bettel hinschmeissen». Daraufhin berief Gott 70 weitere Männer, die Moses in der Führung des Volkes unterstützen sollten und sorgte dafür, dass Wachteln herbei flogen und so die Leute Fleisch zu essen bekamen.
Botanik
Der Lauch ist die Charakterart einer eigenen Familie, den Lauchgewächsen. Dazu gehören auch Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch und eine Reihe weiterer einheimischer Arten. Die Familie ist nahe verwandt mit den Liliengewächsen, von denen sie erst vor einigen Jahren abgetrennt wurden. Der Blütenbau der beiden Familie ist identisch: 6 Blütenblätter, fehlende Kelchblätter, 6 Staubblätter und als Frucht eine Kapsel mit vielen Samen. Die Wildart des Lauchs (Gemüselauch) kommt im Mittelmeergebiet vor und wird dort seit mehr als 4000 Jahren in mehreren Formen angebaut. Interessanterweise ist er für viele Tiere, auch unsere Haustiere giftig. Für uns sind auch die meisten Wildarten essbar und gelten sogar als gesund. Vorsicht ist einzig bei alten Blättern beispielsweise des Bärlauchs geboten. Beim Sammeln in der Natur ist auch acht zu geben, dass man die Blätter nicht mit den ähnlichen Blättern der Herbstzeitlose, die hochgiftig ist verwechselt. Ebenfalls kommen Verwechslungen mit den giftigen Blättern des Maiglöckchens und des Aronstabs vor.
Text: Gilbert Delley
Zwiebel (Allium cepa)
Wir denken an…. Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, die wir in Ägypten zu essen bekamen. (4. Mose 11,5)
Biblischer Zusammenhang
Die Israeliten waren bereits längere Zeit (Jahre) auf der Wanderung durch die Wüste. Zwar litten sie keinen Hunger, weil sie täglich das Manna fanden. Doch hätten sie gern etwas Abwechslung gehabt. Nun erinnerten sie sich an die Fische und Früchte, die sie in Ägypten gegessen hatten. Vor allem vermissten sie die Vitamine von Gemüsen. Vergessen war die Unterdrückung und das Elend, das sie in Ägypten erlebt hatten und sie zum Auszug getrieben hatte. Nur das Positive war ihnen in Erinnerung geblieben. Moses war verstimmt, dass die Leute nur murrten, statt dankbar zu sein, dass er sie aus der Knechtschaft hinaus geführt hatte. Er wollte sogar «den Bettel hinschmeissen». Daraufhin berief Gott 70 weitere Männer, die Moses in der Führung des Volkes unterstützen sollten und sorgte dafür, dass Wachteln herbei flogen und so die Leute Fleisch zu essen bekamen.
Botanik
Die Küchenzwiebel gehört zu den Lauchgewächsen. Die Wildart aus der sie gezüchtet wurde ist unbekannt und ausgestorben, deshalb ist die Herkunft unsicher. Möglicherweise ist die Herkunft Iran oder Afghanistan, wo die ähnlichsten Arten wild wachsen. Zwiebel bezeichnet sowohl diese Art als auch das Überwinterungsorgan einiger Pflanzen aus den Familien der Lauch- und Liliengewächse. Die Zwiebel (Überwinterungsorgan) ist eigentlich eine gestauchte Pflanze, die Zwiebelschalen sind verdickte Blätter. Die Art ist mehrjährig und überdauert ungünstige Perioden als Zwiebel. Die Blätter sind hohl. Blüten erscheinen erst nach einer überstandenen Kälteperiode. Auf eine bestimmte Tageslänge reagiert die Pflanze mit der Bildung der Zwiebel und dem Einziehen der Nährstoffe in diese. Mit der Züchtung hat man Sorten entwickelt, die auf unterschiedlich lange Tageslängen reagieren, sodass man Zwiebeln in verschiedenen Breitengraden der Welt ernten kann. Will man das Blühen verhindern, zum Beispiel um Steckzwiebeln zu ernten, setzt man die Zwiebeln im Winter für einige Zeit der Wärme aus. (Die Zwiebeln treiben in der Folge nur Blätter aus). Zwiebeln gelten als gesund wegen ihrer Inhaltsstoffe. Sie wurden bereits von den alten Ägyptern angebaut und geschätzt, sodass die Israeliten sie dort kennen gelernt hatten.
Text: Gilbert Delley
Kichererbse (Cicer arietum)
Der Herr ist Dir gnädig… Die Rinder und Esel bekommen Kichererbse zu fressen. (Jes 30,19 und 24)
Biblischer Zusammenhang
Der Prophet Jesaja lebte wahrscheinlich etwa 700 v. Chr. Von ihm sind viele Drohreden gegen das eigene und gegen fremde Völker überliefert. Aber es gibt auch Texte, die eine überaus glückliche Zeit für das Volk Israel vorhersagen. Dann soll Überfluss herrschen. Im Zitat heisst es, die Tiere bekämen «würziges Futter» zu fressen. Auf hebräisch hat «würziges Futter» auch die Bedeutung von Kichererbse. Diese Frucht ist der Inbegriff von gutem und gesundem Essen. Wenn also so viel davon geerntet wird, dass man sogar den Tieren davon geben kann, muss schon grosser Überfluss herrschen!
Botanik
Die Kichererbse gehört wie die Bohne und die Erbse zu den Schmetterlingsblütlern. Allen Schmetterlingsblütlern gemein ist, dass ihre Früchte sehr eiweissreich sind und deshalb eine hochwertige Nahrung darstellen. Die Kichererbsen enthalten 20% Eiweiss und darüber hinaus viele Mineralstoffe und Vitamine. Sie können deshalb als Fleischersatz gegessen werden. Der Grund für den Eiweissreichtum der Schmetterlingsblütler liegt in ihrer Symbiose mit Bakterien, die sie befähigen, Stickstoff, den wichtigsten Nährstoff, aus der Luft aufzunehmen, wozu die meisten anderen Pflanzen nicht in der Lage sind. Da Eiweiss viel Stickstoff enthält, können die Schmetterlingsblütler mehr davon in ihre Samen einbauen. Die Kichererbsen können aufgrund ihrer Behaarung Trockenheit gut überstehen. Sie brauchen aber viel Wärme, um zu gedeihen. Deshalb ist bei uns der Ertrag gering. In Kleinasien werden Kichererbsen schon seit 8000 Jahren angebaut. Die Israeliten hatten Kichererbsen in jedem Gemüsegarten und versorgten sich selbst damit. Sie waren unverzichtbar für die Ernährung, vor allem, wenn man sich kein Fleisch leisten konnte. Heute sind viele Kichererbsen-Spezialitäten aus dem Orient international bekannt: Zum Beispiel: Falafel (gebackene Kichererbsenkugeln) oder Humus (Brotaufstrich aus Kichererbsenmus).
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Lein oder Flachs (Linum usitatissimus)
Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden ...(Joh 19,40)
Biblischer Zusammenhang
Jesus war am Kreuz gestorben. Ein heimlicher Jünger von Jesus, ein Ratsherr, bat Pilatus, den Leichnam Jesu vom Kreuz zu nehmen und Pilatus erlaubte es. Zusammen mit Nikodemus (wir kennen ihn von einer andern Bibel-Stelle, als er nachts Jesus aufgesucht hatte, weil er sich fürchtete, man könnte ihn sehen) bestattete er Jesus in einem leeren Grab in der Nähe. Sie nahmen Leinenbinden, um den Leichnam zu umwickeln und gaben viele wohlriechende Salben dazu. Lein war sehr teuer und nur hochgestellten Persönlichkeiten verwendeten es. An anderer Stelle heisst es, Leinen sei die Kleidung der Könige. Auch die wohlriechenden Salben waren sehr teuer. Das zeugt von der hohen Verehrung, die die beiden Männer für Jesus empfanden. Ausserdem gilt Leinen als Symbol für Reinheit. Lein wird auch noch an einigen andern Stellen in der Bibel, auch im alten Testament erwähnt. Zum Beispiel als die Ernte der Ägypter durch Hagel zerstört wurde, eine der ägyptischen Plagen, mit denen der Auszug der Israeliten erzwungen werden sollte.
Botanik
Jesus war am Kreuz gestorben. Ein heimlicher Jünger von Jesus, ein Ratsherr, bat Pilatus, den Leichnam Jesu vom Kreuz zu nehmen und Pilatus erlaubte es. Zusammen mit Nikodemus (wir kennen ihn von einer andern Bibel-Stelle, als er nachts Jesus aufgesucht hatte, weil er sich fürchtete, man könnte ihn sehen) bestattete er Jesus in einem leeren Grab in der Nähe. Sie nahmen Leinenbinden, um den Leichnam zu umwickeln und gaben viele wohlriechende Salben dazu. Lein war sehr teuer und nur hochgestellten Persönlichkeiten verwendeten es. An anderer Stelle heisst es, Leinen sei die Kleidung der Könige. Auch die wohlriechenden Salben waren sehr teuer. Das zeugt von der hohen Verehrung, die die beiden Männer für Jesus empfanden. Ausserdem gilt Leinen als Symbol für Reinheit. Lein wird auch noch an einigen andern Stellen in der Bibel, auch im alten Testament erwähnt. Zum Beispiel als die Ernte der Ägypter durch Hagel zerstört wurde, eine der ägyptischen Plagen, mit denen der Auszug der Israeliten erzwungen werden sollte.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Weizen (Triticum vulgare)
Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bliebt es allein. Wenn es aber stirbt , bringt es reiche Frucht. (Joh 12,24)
Biblischer Zusammenhang
Jesus ist in Jerusalem eingezogen. In wenigen Tagen wird er am Kreuz hingerichtet werden. Er versucht, seine Jünger darauf vorzubereiten und weist mit diesen Worten darauf hin, dass sein Kreuztod notwendig sei. Er fährt fort: «Wer an seinem Leben hängt, wird es verlieren, wer aber sein Leben gering erachtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.» Der Vergleich mit dem Weizenkorn ist so zu verstehen: Wenn das Weizenkorn keimt, gibt es seine ganze Kraft in den Keimling und die leere Hülle verfault. Aber nur so geht das Leben weiter, den die neue Pflanze kann wieder neue Körner bilden. Und nicht nur eines! Wenn das Weizenkorn nicht keimt, bleibt es zwar noch eine Weile erhalten, aber das Leben geht nicht weiter. Den Weizen erwähnt Jesus auch in anderen Gleichnissen: So wächst zwischen dem Weizen auch Unkraut. Die Knechte wollen das Unkraut ausreissen, aber der Meister fürchtet, dabei würde auch der Weizen beschädigt. Erst bei der Ernte soll das Unkraut aussortiert und verbrannt werden. Einige Unkrautarten wie zum Beispiel der giftige Taumellolch sehen bis zur Ausbildung der Körner dem Weizen sehr ähnlich. Damit warnt Jesus davor, voreilig Menschen, die man für nicht gut hält auszuschliessen, oder zu bekämpfen. Auch beim Gleichnis vom Sämann kommt der Weizen zum Zug: Ein Teil der Körner fällt auf felsigen Untergrund und geht zugrunde, andere Körner werden durch Dornen und Unkräuter erstickt. Aber die Körner, die auf guten Grund fallen, tragen reiche Frucht. Der Weizen steht für die Worte des Evangeliums. Bei einigen Menschen können sie nicht wirken, weil sie nicht dafür empfänglich sind. Bei andern gehen sie wieder vergessen, weil anderes Wichtiger erscheint. Aber bei denjenigen, die die Worte erreichen, führen sie zu guten Taten.
Botanik
Weizen gehört wie alle Getreide-Arten zur Familie der Gräser. Auch der Mais gehört dazu. Die meisten für die menschliche Ernährung wichtigen Arten gehören zu den Gräsern. Überdies sind die vorherrschenden Arten der Wiesen, von denen sich das Vieh ernährt, ebenfalls Gräser. Die Gräser haben unscheinbare Blüten, weil sie auf Windbestäubung setzen und deshalb keine Insekten anzuziehen brauchen. Typischerweise haben sie ganz schmale Blätter. Weizen wird schon seit ungefähr 10 000 Jahren verwendet, wie Funde aus Jericho beweisen. Durch Züchtung wurden aus den ursprünglichen Formen Dinkel, Einkorn und Emmer viel ertragreichere Sorten gezüchtet. Nach Ansicht einiger Ernährungsfachleute gingen dabei aber auch wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Winterweizen wird bei uns um den 20. Oktober gesät und im folgenden Jahr Ende Juli oder Anfang August geerntet.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Dill (Anethum graveolens)
Wehe euch, Ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, Ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel, lasst aber das Wichtigste ausser Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. (Mt 23,23)
Biblischer Zusammenhang
Jesus spricht eine Woche vor seinem Tod zum Volk. Unter Anderem kritisiert er die Schriftgelehrten und Pharisäer. Wir würden sie heute «scheinheilig» nennen. Es heisst, man solle den Zehnten von all seinem Besitz abgeben. In Israel wachsen Minze, Dill und Kümmel an jedem Strassenrand. Davon den Zehnten abzugeben ist völlig lächerlich. Niemand hat etwas davon. So erfüllen die Schriftgelehrten nach aussen die Gesetze dem Buchstaben nach überkorrekt, aber sie handeln gegen den Sinn dieser Gesetze. Jesus sagt, auf was es wirklich ankommt: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Wer sich daran hält, lebt gottgefällig, und dann sind Gesetze überflüssig. Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben eine Unzahl von Regeln aufgestellt, die eigentlich sinnlos sind. Kein Mensch kann all diese Regeln immer einhalten, sie sind nur dazu da, dass sich die Menschen ungenügend fühlen und vergessen, auf was es wirklich ankommt.
Botanik
Dill gehört zur Familie der Doldenblütler wie Kerbel und Bärenklau. Dill stammt aus Vorderasien und wächst im heiligen Land wild. Bereits die Ägypter bauten Dill als Heil- und Gewürzpflanze an. Dill ist einjährig. Seine nadelförmigen Blätter dienen als Gewürz für Fischgerichte und Essigfrüchte. Die Samen helfen bei Blähungen. Bei uns ist Dill nicht heimisch, versamt sich aber leicht und kann so verwildern.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Koriander (Coriandrum sativum)
Die Israeliten nannten die Körner Manna. Sie waren weiss wie Koriandersamen und schmeckten gebacken wie Honigkuchen. (Ex 16,31)
Biblischer Zusammenhang
Die Israeliten hatten Ägypten verlassen und kamen in die Wüste. Das erste Problem, das des fehlenden Wassers hatte Moses mit Hilfe Gottes für den Moment behoben. Nun aber hatten die Israeliten Hunger. Es gab hier keine essbaren Pflanzen. Gott schuf auch hier Abhilfe: Am Abend flogen Wachteln herbei und am Morgen lag etwas Feines, Knuspriges auf der Erde. Moses erklärte, dies sei das Brot, das Gott ihnen geschickt habe. Sie sammelten es auf, buken und assen es. Jeden Tag ausser am Sabbat kam das Manna. Man konnte es nicht aufbewahren, sodass die Israeliten Vertrauen haben mussten, dass es am nächsten Tag wieder da lag.
Botanik
Koriander gehört zur Familie der Doldenblütler, zu der auch Kerbel gehört. Die Pflanze ist einjährig und nicht winterhart, bildet einen Stängel von ca. 50 cm und blüht im Sommer. Die Blätter sind stark geteilt, die unteren Teilblätter sind breit, die oberen schmal nadelförmig. Bei uns reifen die Samen oft nicht, weil es zu wenig warm ist. Unreife Samen riechen unangenehm und sollten nicht gegessen werden. Die Herkunft wird im nahen Osten vermutet. Es ist keine Wildform bekannt, aber in vielen Ländern findet man Bestände von verwilderten Kulturpflanzen. Schon vor 7000 Jahren wurde Koriander verwendet. In ägyptischen Pharaonengräbern wurde Koriander gefunden, also kannten es die Israeliten von da. Die ihnen unbekannte Speise verglichen sie daher mit Koriandersamen. Vom Koriander werden sowohl die Blätter als auch die Samen als Gewürz verwendet. In allen Currymischungen ist Koriander ein wichtiger Bestandteil. Der starke charakteristische Geschmack wird von vielen Europäern als gewöhnungsbedürftig wahrgenommen, während in andern Weltgegenden fast jede Speise mit Koriander gewürzt wird.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Senf (Sinapis alba)
Wenn Euer Glaube auch nur so gross ist wie ein Senfkorn, … so wird Euch nichts unmöglich sein! (Mt 17,20)
Biblischer Zusammenhang
Die Jünger haben versucht, ein Kind zu heilen, doch es klappte nicht. Jesus hingegen gelang es. Die Jünger fragten ihn, warum sie es nicht geschafft hätten. Jesus nannte als Ursache ihren zu kleinen Glauben. Hätten sie auch nur einen kleinen Glauben, könnten sie sogar Berge versetzen. Dies sagt man ja noch heute sprichwörtlich: «Der Glaube kann Berge versetzen». Den Senf braucht Jesus noch in einem andern Vergleich: Das Reich Gottes gleicht einem Senfkorn: Aus einem kleinen Senfkorn wächst eine grosse Pflanze. (Mk 4,31-32)
Botanik
Der Senf gehört zur Familie der Kreuzblütler, zu der auch Raps gehört. Er ist eine einjährige Pflanze, blüht im Sommer gelb und wird ca. 30-60 cm hoch. Der Ursprungsort dürfte Indien sein, wo er schon vor 3800 Jahren verwendet wurde. Im Mittelmeerraum war er zur Zeit von Jesus schon weit verbreitet und vermutlich auch verwildert. Jesus nennt das Senfkorn das Kleinste aller Samen. Das Senfkorn ist zwar kleiner als Getreidekörner, aber es gibt viele noch kleinere Samen, zum Beispiel Mohnsamen. Die kleinsten Samen haben Orchideen. Auch der Ausspruch, dass aus einem Senfkorn eine grosse Pflanze, in deren Zweigen Vögel nisteten, ist rätselhaft. Ist da wirklich Senf gemeint? Vielleicht ist gemeint, dass der Senf sich selbst aussät und sich sehr effizient vermehrt: Das heisst, wo heute eine kleine Pflanze steht, kann in einem Jahr eine ganze Fläche voller Senf wachsen. Vielleicht hat auch Jesus für seinen Vergleich einfach die Pflanze genommen, die gerade an diesem Ort am Wegrand wuchs. Es ist ja schon genug erstaunlich genug, wie aus dem winzigen Samen eine ganze Pflanze wird. Im Samen ist schon alles für die spätere Pflanze vorgegeben.
Text: Gilbert Delley
Kümmel (Carum carvi)
Wehe euch, Ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, Ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel, lasst aber das Wichtigste ausser Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. (Mt 23,23)
Biblischer Zusammenhang
Jesus spricht eine Woche vor seinem Tod zum Volk. Unter Anderem kritisiert er die Schriftgelehrten und Pharisäer. Wir würden sie heute «scheinheilig» nennen. Es heisst, man solle den Zehnten von all seinem Besitz abgeben. In Israel wachsen Minze, Dill und Kümmel an jedem Strassenrand. Davon den Zehnten abzugeben ist völlig lächerlich. Niemand hat etwas davon. So erfüllen die Schriftgelehrten nach aussen die Gesetze dem Buchstaben nach überkorrekt, aber sie handeln gegen den Sinn dieser Gesetze. Jesus sagt, auf was es wirklich ankommt: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Wer sich daran hält, lebt gottgefällig, und dann sind Gesetze überflüssig. Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben eine Unzahl von Regeln aufgestellt, die eigentlich sinnlos sind. Kein Mensch kann all diese Regeln immer einhalten, sie sind nur dazu da, dass sich die Menschen ungenügend fühlen und vergessen, auf was es wirklich ankommt.
Botanik
Kümmel gehört zur Familie der Doldenblütler, zu der auch Kerbel gehört. Die Blätter sind fein geteilt. Er wächst auch bei uns wild in Wiesen. Vor allem in den Bergen ist er sehr häufig. Auch im biblischen Land wächst Kümmel an jedem Wegrand.Die Pflanze ist mehrjährig und blüht schon ab Mitte April. Die Früchte haben einen charakteristischen Geschmack, der zum Würzen verwendet wird. Bereits die unreifen Samen haben diesen Geschmack. Kümmelsamen haben eine verdauungsfördernde Wirkung; sie können Blähungen verhindern, sodass man sie oft Kohlgerichten beifügt. Es scheint, dass schon die Pfahlbauer vor 5000 Jahren Kümmel verwendet haben.
Text: Gilbert Delley
Dost (Origanum vulgare)
Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein. (Ps 51,9)
Biblischer Zusammenhang
Dieser Psalm stammt von König David. Er hat sich schwer vergangen, indem er eine verheiratete Frau (Bethseba) verführt und ein Kind mit ihr gezeugt hat. Um die Geschichte zu vertuschen, lässt er ihren Ehemann Urija ermorden. Nachdem ihn der Prophet Natan auf sein Vergehen aufmerksam gemacht hat, bittet er Gott um Vergebung. Er wird hart bestraft werden, aber weil er seine Sünde bekennt und ernsthaft bereut, bleibt er König und am Leben. Ysop (möglicherweise ist Dost gemeint) wurde in magischen Reinigungsritualen verwendet. Hier wird es umgedeutet als Reinigung der Seele von Sünde. Jesus bekam am Kreuz einen Schwamm mit Essig auf einem Ysopzweig gereicht.
Botanik
Im Land der Bibel wird auch Origanum syriacum mit Ysop bezeichnet. Diese Pflanze wächst in unserm Klima nicht. Wir zeigen hier die sehr ähnliche einheimische Art. In Europa wird mit Ysop eine andere Art (Hyssopus officinalis) bezeichnet, die bei uns im Wallis vorkommt. Es ist nicht klar, welche der beiden Arten in der Bibel gemeint ist. Auch Hyssopus officinalis ist im Bibelgarten zu finden. Beide Arten gehören zu den Lippenblütlern, zu denen viele Gewürzpflanzen wie Thymian, Salbei, Rosmarin usw. gehören. Die Blätter der Vertreter dieser Familie riechen alle charakteristisch, aber einige Arten für uns nicht angenehm. Die Blüten dieser Familie sind sehr genau auf Insektenbestäubung eingerichtet: Das Insekt (oft Hummeln) muss weit in den Schlund der Blüte kriechen, um an den Nektar an deren Grund zu kommen. Dabei betätigt es einen Hebel, der Blütenstaub auf seinen Rücken tupft. In der nächsten Blüte ist der Hebel so angelegt, dass der Stempel genau auf den gleichen Ort am Rücken tupft und den Blütenstaub aufnimmt. Dost und Ysop sind mehrjährig. Die Stängel verholzen, weshalb man sie auch als kleine Sträucher ansehen kann. Eine Zuchtform des Dost ist der Oregano, ein viel verwendetes Gewürz.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Ysop (Hyssopus officinalis)
Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein. (Ps 51,9)
Biblischer Zusammenhang
Dieser Psalm stammt von König David. Er hat sich schwer vergangen, indem er eine verheiratete Frau (Bethseba) verführt und ein Kind mit ihr gezeugt hat. Um die Geschichte zu vertuschen, lässt er ihren Ehemann Urija ermorden. Nachdem ihn der Prophet Natan auf sein Vergehen aufmerksam gemacht hat, bittet er Gott um Vergebung. Er wird hart bestraft werden, aber weil er seine Sünde bekennt und ernsthaft bereut, bleibt er König und am Leben. Ysop (möglicherweise ist Dost gemeint) wurde in magischen Reinigungsritualen verwendet. Hier wird es umgedeutet als Reinigung der Seele von Sünde. Jesus bekam am Kreuz einen Schwamm mit Essig auf einem Ysopzweig gereicht. (Joh 19,29)
Botanik
Im Land der Bibel wird auch Origanum syriacum mit Ysop bezeichnet. In Europa wird mit Ysop diese Art (Hyssopus officinalis) bezeichnet, die bei uns im Wallis vorkommt. Aber dieser Ysop kommt im Land der Bibel nicht wild vor. Es ist nicht klar, welche der beiden Arten in der Bibel gemeint ist. Auch Origanum ist im Bibelgarten zu finden, allerdings nicht Origanum syriacum sondern der ähnliche einheimische Origanum vulgare. Beide Arten gehören zu den Lippenblütlern, zu denen viele Gewürzpflanzen wie Thymian, Salbei, Rosmarin usw. gehören. Die Blätter der Vertreter dieser Familie riechen alle charakteristisch, aber einige Arten für uns nicht angenehm. Die Blüten dieser Familie sind sehr genau auf Insektenbestäubung eingerichtet: Das Insekt (oft Hummeln) muss weit in den Schlund der Blüte kriechen, um an den Nektar an deren Grund zu kommen. Dabei betätigt es einen Hebel, der Blütenstaub auf seinen Rücken tupft. In der nächsten Blüte ist der Hebel so angelegt, dass der Stempel genau auf den gleichen Ort am Rücken tupft und den Blütenstaub aufnimmt. Dost und Ysop sind mehrjährig. Die Stängel verholzen, weshalb man sie auch als kleine Sträucher ansehen kann.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Wegwarte (Cichorium intybus)
Über dem Feuer gebraten und zusammen mit ungesäuertem Brot und Bitterkräutern soll man es (das Fleisch) essen. (Ex 12,8)
Biblischer Zusammenhang
Es handelt sich um Anweisungen für das Paschamahl. Dieses soll als Erinnerung an den Auszug aus Ägypten gegessen werden. Das ungesäuerte Brot erinnert daran, dass den Israeliten nicht mehr Zeit blieb, ihr Brot mit Sauerteig zu versetzen. Die Bitterkräuter erinnern an die bittere Zeit der Knechtschaft in Ägypten.
Botanik
Mit «Bitterkräuter» könnte die Wegwarte gemeint sein. Aus dem Zusammenhang muss es sich um eine wild wachsende Pflanze handeln. Die Wegwarte wächst wie der deutsche Name sagt, oft an Wegrändern (Warte = Wachen). Die Samen haften sich unbemerkt an die Kleider der Vorübergehenden und fallen später ab. Sowohl bei uns als auch im heiligen Land war die Pflanze sehr häufig. Die Pflanze enthält viele Bitterstoffe. Zuchtformen davon sind Chicorée und Zuckerhut. Wegwarte gehört zu den Korbblütlern, zu denen auch der Löwenzahn oder die Marguerite gehören. Wegwarte hat grosse löwenzahnähnliche Blätter und schöne blaue Blüten. Letztere blühen nur kurz: Im Hochsommer öffnen sie sich am Morgen und am Mittag sind sie schon verblüht! Aber jeden Tag erscheinen neue Blüten über einen sehr langen Zeitraum. Im ersten Jahr macht die Pflanze nur eine Blattrosette. Erst nach Kälteeinwirkung entwickelt sich der Stängel mit den Blüten. Die Pflanze überwintert mit einem saftigen Wurzelstock. Diese Wurzeln wurden im zweiten Weltkrieg als Kaffeeersatz verwendet.
Text: Gilbert Delley, aufgrund von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten
Weinraute (Ruta graveolens)
Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Weinraute und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen. (Lk 11,42)
Biblischer Zusammenhang
Jesus spricht eine Woche vor seinem Tod zum Volk. Unter Anderem kritisiert er die Schriftgelehrten und Pharisäer. Bei Matthäus nennt er andere Pflanzen als Lukas von denen die Pharisäer den Zehnten abgeben. Die Weinraute wird nur bei Lukas erwähnt. Sonst kommt die Weinraute in der Bibel nicht vor. Es heisst, man solle den Zehnten von all seinem Besitz abgeben. In Israel wachsen Minze und Weinraute an jedem Strassenrand. Davon den Zehnten abzugeben ist völlig lächerlich. Niemand hat etwas davon. So erfüllen die Pharisäer nach aussen die Gesetze dem Buchstaben nach überkorrekt, aber sie handeln gegen den Sinn dieser Gesetze. Jesus sagt, auf was es wirklich ankommt: Gerechtigkeit und die Liebe zu Gott (bei Matthäus werden zusätzlich noch Barmherzigkeit und Treue erwähnt). Wer sich daran hält, lebt gottgefällig, und dann sind Gesetze überflüssig. Die Schriftgelehrten und Pharisäer haben eine Unzahl von Regeln aufgestellt, die eigentlich sinnlos sind. Kein Mensch kann all diese Regeln immer einhalten, sie sind nur dazu da, dass sich die Menschen ungenügend fühlen und vergessen, auf was es wirklich ankommt.
Botanik
Die Weinraute gehört zu einer kleinen Familie, den Rautengewächsen. Die Pflanze ist mehrjährig und wird 30-60 cm hoch und im Sommer erscheinen schöne gelbe Blüten. Interessanterweise hat die mittlere Blüte 5 Blütenblätter, die andern aber haben nur 4. Die Heimat der Pflanze ist der östliche Mittelmeerraum. Aber sie ist inzwischen vielerorts verwildert. Der bittere Geschmack der Blätter gilt als appetitanregendes Gewürz. Aus den Blättern und Blüten stellt man Tee her, dem eine Heilwirkung zugeschrieben wird.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Wermut (Artemisia absinthum)
Er speiste mich mit bitterer Kost und tränkte mich mit Wermut. (Klg 3,15) An meine Not und Unrast denken ist Wermut und Gift. (Klg 3,19)
Biblischer Zusammenhang
Die Klagelieder sind vermutlich nach der Zerstörung des Tempels in Jerusalem und der Vernichtung des Südreichs durch Nebukadnezar im Jahre 586 v. Chr. im babylonischen Exil entstanden. Nach den Klagen über das grosse Leid, das den Menschen widerfahren ist, enden die 5 Lieder aber mit der Hoffnung auf bessere Zeiten und einer Wende des Schicksals durch Gott. Wermut kommt im alten Testament immer wieder vor. Wermut steht nicht nur für Leiden und Not, sondern auch für den Abfall von Gott, sowie für die Beugung des Rechts. In Spr 5,4 heisst es, nach der ersten Süsse sei Ehebruch bitter wie Wermut.
Botanik
Es gibt verschiedene Arten von Wermut. Die Art, die im biblischen Land wächst (Artemisia alba), ist bei uns nicht winterhart. Entsprechend haben wir den einheimischen Wermut als Ersatz genommen. Wermut ist eine Pflanze aus der grossen Familie der Körbchenblütler. Sie kommt in weiten Teilen Europas und Asiens wild vor. Sie bevorzugt warme und trockene Standorte. Entsprechend ist sie im Wallis sehr häufig anzutreffen. Die Blätter sind graufilzig und haben einen starken Geruch. Die Blätter schmecken stark bitter. Entsprechend wird Wermut als Appetitanreger verwendet. Bekannt in der Schweiz ist auch der Absinth, der aus Wermut gebrannt wird. Wermut enthält auch ein Gift (Thujon), weshalb der Absinth lange Zeit in der Schweiz verboten war. Die Blüten sind unscheinbar grünlich-gelb. Sie werden durch Wind bestäubt. Der Wermut wurde schon in der Antike als Heilmittel verwendet.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Aloe (Aloe vera)
Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. (Joh 19,39)
Biblischer Zusammenhang
Jesus war am Kreuz gestorben. Josef aus Arimatä, ein heimlicher Anhänger von Jesus, hat von Pilatus die Erlaubnis erhalten, den Leichnam abzunehmen und in ein Grab zu legen. Nikodemus hilft ihm dabei und bringt wertvolle Salben aus Myrrhe und Aloe mit, um den Leichnam einzubalsamieren. Der Duft von Aloe ist angenehm. Möglicherweise hält es den Verwesungsprozess auf. Deshalb wurden Leichen von hochgestellten Menschen damit einbalsamiert. Im alten Testament ist verschiedentlich von Aloe die Rede. Aber hier dürfte eine andere Art gemeint sein: Der Adlerholzbaum (Aquilaria agallocha). Dessen Duft wurde anlässlich von Festivitäten verwendet. Er hat auch eine erotisierende Wirkung.
Botanik
Die Aloe gehört zur Familie der Affodillgewächse, die den Liliengewächsen nahesteht. Die Pflanze bildet eine Rosette aus dicken saftreichen Blättern, die Wasser speichern und grosse Trockenheit überdauern können. Nach etlichen Jahren bildet sie einen grossen Blütenstand und stirbt dann ab. Bei uns ist die Pflanze nicht winterhart. Die Heimat ist die arabische Halbinsel. Heute ist Aloe vera sehr in Mode gekommen. Sie soll ein Wundermittel für die Haut sein. Die Salben werden auch bei Sonnenbrand und Hautausschlägen eingesetzt. Wenn man die Blätter an der Basis abbricht, fliesst ein Saft aus. Dieser enthält aber noch einen Giftstoff, sodass er sehr sorgfältig weiterverarbeitet werden muss.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Weinbergtulpe (Tulipa sylvestris)
Auf der Flur erscheinen die Blumen, die Zeit zum Singen ist da. Die Stimme der Turteltaube ist zu hören in unserm Land. (Hld 2,12)
Biblischer Zusammenhang
Das Hohelied spricht von der Liebe zwischen Mann und Frau mit all seinen Höhen und Tiefen. Gemäss einer Auslegung soll dies eine Allegorie der Liebe Gottes zu seinem Volk sein. In diesem Zitat wird das Erwachen der Liebe mit dem Erwachen der Natur im Frühling verglichen. Im heiligen Land wie auch bei uns freuen sich viele Menschen, wenn nach einer grauen, kalten Zeit überall Blumen mit ihren Farben hervorbrechen. Auch die Vögel beginnen wieder zu singen. Stellvertretend für die namentlich nicht genannten Frühlingsblumen sind im Bibelgarten die Weinbergtulpen zu sehen. Diese Art findet man bei uns (allerdings selten) und auch im heiligen Land. Man könnte auch die Anemonen nehmen, weil sie im heiligen Land sehr häufig sind. Sie stehen hier gleich neben den Tulpen. Aber hier sind sie zu einem andern Bibelzitat gepflanzt. Vermutlich hatten die Blumen im biblischen Land zur Zeit Jesu eigene Namen, doch sind diese nicht überliefert.
Botanik
Die Tulpen gehören zu den Liliengewächsen. Typisch für diese Familie sind die grossen Blüten mit 6 auffälligen Kronblättern, 6 Staubblättern und einer vielsamigen Kapsel. Im Mittelmeergebiet gibt es eine grosse Zahl Tulpenarten. Diese wurden weiter gezüchtet und sind im Frühling in vielen Variationen in unsern Gärten zu sehen. Wild kommt in der Schweiz nur die Weinbergtulpe vor. Vermutlich wurde sie von den Römern absichtlich oder unabsichtlich eingeführt. Im Wallis, in Grengiols, wächst eine eigene Tulpenart, die Tulipa grengiolensis, die nur hier zu finden ist. Vermutlich wurde auch diese Tulpe eingeführt und hat sich hier vermehrt.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Milchstern (Ornithogallum umbellatum)
In der eingeschlossenen Stadt entstand eine grosse Hungersnot. … ein Viertelkab Milchsterne kostete fünf Silberschekel. (2 Kön 6,25)
Biblischer Zusammenhang
Der Prophet Elischa hatte angekündigt, dass Samaria belagert und eine grosse Not herrschen würde. Der König von Aram sammelte eine grosse Streitmacht und zog gegen Samaria und belagerte es. In der Stadt gab es nichts zu essen mehr. In ihrer Verzweiflung assen die Menschen giftige Sachen wie die Milchsterne oder verschlangen sogar andere Menschen. Ein Viertelkab ist etwa 0,55 Liter. 5 Silberschekel sind 57 Gramm Silber. Ein stolzer Preis für ein Nahrungsmittel, das krank macht! Dies veranschaulicht die grosse Not, die herrscht. Der König machte Elischa verantwortlich für die grosse Not, weil er sie vorhergesagt hatte und wollte ihn umbringen. Doch Elischa behauptet, schon am nächsten Morgen, könnten die besten Nahrungsmittel billig gekauft werden. Der König lässt ab von ihm. Tatsächlich fliehen die Aramäer in der Nacht, weil sie glauben, die Israeliten kämen mit einer grossen Streitmacht daher. Gott liess sie den Lärm eines riesigen Heeres hören. Und am nächsten Tag können die Leute von Samaria die zurückgelassenen Lebensmittel der Aramäer holen, sodass sich auch diese Vorhersage als wahr erweist.
Botanik
Es gibt verschiedene Arten von Milchsternen. Der hier gezeigte doldige Milchstern ist einheimisch. Im biblischen Land sind es andere Arten. Alle Arten sind giftig, aber verschieden stark. Die Milchsterne gehören zur Familie der Spargelgewächse, die den Liliengewächsen nahe steht. Die Pflanzen überdauern ungünstige Zeiten als Zwiebel. Im heiligen Land ist dies der trockene Sommer, bei uns der Winter. Die Blätter sind sehr schmal und lang. Bei uns blühen die Milchsterne im April. Danach vergilben die Blätter; die Pflanze zieht ein. Schon im späten Herbst erscheinen die neuen Blätter, ein Hinweis, dass die Pflanzen an trockene Sommer und nicht an kalte Winter angepasst sind. Interessanterweise bildet diese Art Milchsterne kaum Samen. Dafür vermehrt sie sich stark durch Brutzwiebeln. Diese werden oft unbemerkt durch den Menschen verschleppt.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Malve, Chäslichrut (Malva sylvestris)
Was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. (Mt 6, 28-29)
Biblischer Zusammenhang
Jesus lehrt die Menschen anhand von Gleichnissen mit Geschichten und alltäglichen Dingen. Hier spricht er davon, dass man sich nicht um Äusserlichkeiten sorgen soll, sondern darum gottgefällig zu leben. Bei Lukas findet sich diese Aussage fast wörtlich auch. Lilien kommen im heiligen Land nicht vor (ausser an ganz wenigen unzugänglichen Stellen). Die Menschen hätten also nichts mit diesem Wort anfangen können. Im Urtext steht «Krinon», das man auch mit «Feldblume» übersetzen kann. Jesus hat also eine in der Gegend häufige, besonders schöne Blume gemeint. Einige Forscher glauben deshalb er habe die Sternbergie damit gemeint. Das Gleiche gilt aber auch für die Anemone, die in dieser Gegend ebenfalls wild wächst und sehr häufig und auffällig ist. Als man die Bibel ins Deutsche übersetzt hat, suchte man eine Blume die allgemein bekannt und als sehr schön galt. Man nahm also die Lilie, die aus Gärten bekannt war und ausserdem als eine der schönsten Blumen gilt.
Botanik
Die Anemonen, auch Windröschen genannt, gehören zur grossen Familie der Hahnenfussgewächse. Es gibt eine ganze Reihe von Arten von Anemonen. Die hier gezeigte Art, die Kronen-Anemone, wächst wild sehr häufig im heiligen Land. Die Wildart ist leuchtend rot. Durch Züchtung entstanden auch weisse, blaue und zweifarbige Sorten. Bei uns heimisch ist eine andere Anemonenart, das Buschwindröschen. Die Kronen-Anemone blüht in ihrer Heimat, dem Mittelmeerraum im Winter. Dort ist der Winter die Zeit, in der es regelmässig regnet. Meist sind die Temperaturen über 0°C. Bei uns erscheinen die Blüten erst im Frühjahr, ausser in sehr milden Wintern, wo schon im Winter Blüten zu sehen sind. Die stark geteilten Blätter kommen auch bei uns schon im Herbst hervor. Im Sommer zieht die Pflanze ein und überlebt die Trockenheit in kleinen Knollen.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Rebe, Weinstock (Vitis vinifera)
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. (Joh 15,5)
Biblischer Zusammenhang
Jesus spricht diese Worte beim letzten Abendmahl, bevor er ausgeliefert und getötet wird. Er bereitet die Jünger auf seinen Tod vor und lehrt sie, wie sie danach weiterleben sollen. So sind diese Worte auch an uns Christen allgemein gerichtet. Die Rebe ist allen Jüngern wohlbekannt: Aus einem dicken Stamm, dem Weinstock entspringen die Ranken, die Reben, an denen die Blätter und die Früchte wachsen. Die Ranken werden im Winter zurückgeschnitten und es wachsen neue aus dem Weinstock. Der Weinstock kann viele Jahrzehnte alt werden. So vergleicht Jesus die Jünger mit den Ranken: Sie sind es, die Früchte bringen, aber sie leben nur eine relative kurze Zeit, dann gibt es neue Ranken. Sie schöpfen ihre Kraft aus dem Weinstock, der bestehen bleibt. Wenn die Ranken abgeschnitten werden, können sie nicht mehr wachsen. Die Ranken und der Weinstock sind eine Einheit. So soll ein Christ darauf achten, mit Jesus verbunden zu bleiben, denn sonst kann er auf Abwege geraten. Ich verstehe es auch so, dass am Weinstock selber keine Trauben wachsen: Es sind wir Menschen, die das Gute tun sollen. Wir sind voll verantwortlich dafür, was auf der Erde passiert. Gott lässt uns die Freiheit, zu machen, was wir wollen; aber wir haben dann auch die Konsequenzen von unserm Tun zu tragen. Die Rebe ist die am häufigsten erwähnte Pflanze in der Bibel, auch im alten Testament.
Botanik
Der Weinbau wurde im östlichen Mittelmeerraum, wo auch das heilige Land liegt, seit 5000 Jahren betrieben. Mit den Römern wurde der Weinbau auch nach Mitteleuropa getragen. Wein war sehr wichtig, denn das Wasser war oft bakteriell verseucht. Alkohol tötet Bakterien ab. Allerdings beinhaltet dies auch die Gefahr des Missbrauchs: Im Übermass getrunken ist Alkohol auch für uns giftig. Die Rebe gehört zu einer eigenen Familie. Sie ist sehr wärmebedürftig. Deshalb gedeiht sie in Mitteleuropa nur in den wärmsten Lagen, an Südhängen oder besonders warmen Gegenden, wie zum Beispiel dem Wallis und dem Genferseegebiet. Die Blüten erscheinen im Frühsommer. Die jungen Austriebe sind frostgefährdet, sodass man sie bei entsprechenden Wetterlagen schützen muss.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Sternbergie (Sternbergia lutea)
Seht euch die Lilien auf dem Feld an: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. (Lk 12, 27)
Biblischer Zusammenhang
Auf dem Weg nach Jerusalem predigte Jesus anhand von Zeichen am Wege seine Botschaft. Hier warnt er davor, sich Sorgen um unwichtige Sachen zu machen und dabei das wirklich Wichtige, das Reich Gottes, zu vergessen. Insbesondere sollte man nicht zu viel Wert auf Äusseres wie Kleidung legen. Lilien kommen im heiligen Land nicht vor (ausser an ganz wenigen unzugänglichen Stellen). Die Menschen hätten also nichts mit diesem Wort anfangen können. Deshalb glauben einige Forscher, dass Jesus die Sternbergie gemeint hat: Im heiligen Land ist sie weit verbreitet und alle dürften sie kennen. Sie blüht nach dem heissen, trockenen Sommer. Wenige Tage nach dem ersten Regen im Spätsommer überzieht sie mit ihren schönen gelben Blüten die eben noch braune verdorrte Gegend. Ich finde es schön, dass sich Jesus offenbar auch für diese Blume begeistert hat. Als man die Bibel ins Deutsche übersetzt hat, wollte man natürlich nicht von der Sternbergie reden, denn hierzulande kennt sie ja kaum jemand. Man nahm also die Lilie, die aus Gärten besser bekannt war und ausserdem als eine der schönsten Blumen gilt.
Botanik
Die Sternbergie gehört zur Familie der Narzissengewächse. Sie ist im Mittelmeergebiet weit verbreitet und sehr häufig. Bei uns waren die Winter bis vor Kurzem zu kalt. Die Blätter sind lang und schmal und wachsen bis 30 cm hoch. Sie erscheinen mit den gelben Blüten im Spätsommer und Herbst. Die Blüten haben die Form von Krokusblüten, sind aber ein wenig grösser. Sie stehen auf 5-10 cm hohen Stängeln. Die Blätter bleiben über den Winter erhalten und verdorren im Frühling. Die Nährstoffe werden in eine Zwiebel gezogen, in der die Pflanze die heissen, trockenen Sommer überdauert. Die Hitze und Trockenheit regt die Pflanze zur Anlage von Blüten an, die beim ersten Regen sofort austreiben.
Text: Gilbert Delley
Anemone (Anemone coronaria)
Was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. (Mt 6, 28-29)
Biblischer Zusammenhang
Jesus lehrt die Menschen anhand von Gleichnissen mit Geschichten und alltäglichen Dingen. Hier spricht er davon, dass man sich nicht um Äusserlichkeiten sorgen soll, sondern darum gottgefällig zu leben. Bei Lukas findet sich diese Aussage fast wörtlich auch. Lilien kommen im heiligen Land nicht vor (ausser an ganz wenigen unzugänglichen Stellen). Die Menschen hätten also nichts mit diesem Wort anfangen können. Im Urtext steht «Krinon», das man auch mit «Feldblume» übersetzen kann. Jesus hat also eine in der Gegend häufige, besonders schöne Blume gemeint. Einige Forscher glauben deshalb er habe die Sternbergie damit gemeint. Das Gleiche gilt aber auch für die Anemone, die in dieser Gegend ebenfalls wild wächst und sehr häufig und auffällig ist. Als man die Bibel ins Deutsche übersetzt hat, suchte man eine Blume die allgemein bekannt und als sehr schön galt. Man nahm also die Lilie, die aus Gärten bekannt war und ausserdem als eine der schönsten Blumen gilt.
Botanik
Die Anemonen, auch Windröschen genannt, gehören zur grossen Familie der Hahnenfussgewächse. Es gibt eine ganze Reihe von Arten von Anemonen. Die hier gezeigte Art, die Kronen-Anemone, wächst wild sehr häufig im heiligen Land. Die Wildart ist leuchtend rot. Durch Züchtung entstanden auch weisse, blaue und zweifarbige Sorten. Bei uns heimisch ist eine andere Anemonenart, das Buschwindröschen. Die Kronen-Anemone blüht in ihrer Heimat, dem Mittelmeerraum im Winter. Dort ist der Winter die Zeit, in der es regelmässig regnet. Meist sind die Temperaturen über 0°C. Bei uns erscheinen die Blüten erst im Frühjahr, ausser in sehr milden Wintern, wo schon im Winter Blüten zu sehen sind. Die stark geteilten Blätter kommen auch bei uns schon im Herbst hervor. Im Sommer zieht die Pflanze ein und überlebt die Trockenheit in kleinen Knollen.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.
Eselsdistel (Onopordum acanthium)
Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. (Mt 13,7)
Biblischer Zusammenhang
Mit den Dornen sind wahrscheinlich Disteln gemeint. Es gibt viele Arten von Disteln. Hier wird die Eselsdistel gezeigt, weil sie auch im nahen Osten vorkommt. Das Zitat stammt aus dem Gleichnis vom Sämann. Am Ufer des Sees Genezareth hatte sich eine grosse Menschenmenge versammelt, um Jesu Worte zu hören. Er erzählte ihnen eine Reihe von Gleichnissen, das sind kleine Geschichten, die etwas von seiner Botschaft verdeutlichen sollten. Danach erklärte Jesus seinen Jüngern und damit auch uns, was er damit gemeint hat. Ein Teil der Samen fällt auf den Weg, wo die Vögel sie fressen, ein weiterer Teil fällt auf felsigen Boden, wo die Saat zwar aufgeht, aber dann vertrocknet; andere Körner fallen in die Dornen, die die jungen Pflanzen ersticken. Aber die restlichen Körner fallen auf fruchtbaren Boden und geben reiche Ernte. Jesus erklärte, dass er mit den Samen seine Worte gemeint hatte. Auf den Weg gefallen bedeutet, dass der betreffende, es nicht versteht und deshalb vergisst. Der felsige Grund steht für Menschen, die die Botschaft zwar freudig aufnehmen, aber dann zu feige sind, danach zu handeln. Die Disteln stehen für die Alltagssorgen und die Sorge um Äusserlichkeiten, die die Worte verdrängen. Der fruchtbare Ackerboden steht für die Menschen, die die Worte auf sich wirken lassen und danach handeln.
Dornen und Disteln werden auch an weiteren Stellen in der Bibel genannt. Immer stehen sie für Verwahrlosung und Gottesferne.
Botanik
Die Distel ist ein weiter Begriff, unter den verschiedene Pflanzen aus verschiedenen Gattungen fallen. Alle gehören zu den Körbchenblütlern, also zur gleichen Familie wie die Sonnenblumen und der Löwenzahn. Disteln zeichnen sich durch ihre Dornen aus. Damit wehren sie sich gegen das Gefressenwerden. Die Eselsdistel kann bis zu 3m gross werden. Disteln haben auch bei uns einen schlechten Ruf als lästiges Unkraut. Aber eigentlich bilden sie schöne Blüten. Eine Distelart, die Artischocken, liefert sogar eine Delikatesse.
Text: Gilbert Delley, unter Beizug von Angaben im Beiheft zum Gossauer Bibelgarten.